Erika Runge, geboren am 22.1.1939 in Halle/Saale. Nach dem Abitur Studium der Literatur- und Theaterwissenschaft, Romanistik und Kunstgeschichte in Saarbrücken, Paris, Berlin und München; 1962 Promotion, Dissertationsthema: „Vom Wesen des Expressionismus im Drama und auf der Bühne“. Regieassistenz bei Egon Monk; kurze Filmdokumentationen für den Bayerischen Rundfunk, Themen u.a. Arbeitslosigkeit, Tarifauseinandersetzung, Gleichberechtigung. Politisches und gewerkschaftliches Engagement; zur Zeit der außerparlamentarischen Opposition Mitinitiatorin mehrerer Selbstorganisationen von Autoren und Filmemachern. In Filmen von Kollegen übernahm sie kleinere Rollen; so spielte sie eine Interviewerin in R.W. Fassbinders „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ (1976) und eine Sekretärin in P.Lilienthals „David“ (1979). Erika Runge war Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und des Verbands Deutscher Schriftsteller, sie lebte als freie Autorin und Regisseurin in Berlin. Sie starb am 31.10.2023 in Berlin. Ihr Nachlass befindet sich im Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt in Dortmund.
* 22. Januar 1939
† 23. Oktober 2023
von Hanno Beth (E/B) und Michael Töteberg (B)
Essay
1968, als nicht nur „Kursbuch“-Spezialisten mit dem Totenglöcklein hantierten und lautstark bimmelnd das Ende der „bürgerlichen Literatur“ verkündeten, weil, wie Martin Walser (im Nachwort zu dem von ihm angeregten Bericht „Vorleben“ von Ursula Trauberg) im pluralis ...